Haus Kapellengarten

Niedrigenergiehaus München, Deutschland

Erläuterungstext

Das Grundstück des Hauses Kapellengarten liegt im Münchner Westen, mit Blick auf eine öffentliche Grünanlage. Diese verläuft mit einem Spazierweg entlang des Flusses Würm, vom Stadtteil Pasing über das Schloß Blutenburg bis hin zum Nymphenburger Park.

Die unterschiedlichen Firsthöhen der Nachbarschaftsbebauung werden durch versetzte Geschoßebenen ("Splitlevel") ausgeglichen, sowie die funktionalen Anforderungen des Auftraggebers – einer Familie mit zwei Kindern - in drei Gebäudeformen berücksichtigt. Trotz einer maximalen Ausnutzung des Grundstücks entsteht eine ausgewogene Maßstäblichkeit, die alle Nutzungsanforderungen integriert und gleichzeitig Wohn- von Arbeitsbereiche trennt. Darüber hinaus wurde ein Energiekonzept realisiert, das Wirtschaftlichkeit mit Ökologie und Gestaltung in Einklang bringt. Die Standards eines Niedrigenergiehauses, sowie die Verwendung langlebiger bzw. recyclefähiger Baustoffe nahmen bei der Ausführung aller Gewerke einen erheblichen Stellenwert ein.

Die großzügigen Fensteranlagen öffnen sich nach Westen bzw. Süden. Nach Norden und Osten wurde auf große Fensterflächen verzichtet. Diese Maßgabe dient der passiven Sonnenenergienutzung. Durch eine hervorragende Wärmedämmung des Gebäudes, hochgedämmte, thermisch getrennte Aluminiumprofile mit Wärmeschutzverglasung, die vorteilhafte Speichermöglichkeit der Betondecken bzw. der extensiven Begrünung auf den Flachdächern, sowie kontrollierte Zulufteinrichtungen in den Schlafräumen, ist eine Verringerung des Primärenergieverbrauches (Erdgas) gewährleistet und für ein angenehmes Raumklima jahrüber gesorgt. Optimale Tageslichtausnutzung und Zeitschaltuhren in Fluren und Treppenhaus ergänzen das Energieeffizienzkonzept.

Die Warmwasserversorgung des Niedrigenergiehauses erfolgt mittels einer Solaranlage, in Kombination mit einer Gas-Brennwerttherme. Zu einem späteren Zeitpunkt kann die Sheddachfläche mit je drei weiteren Kollektoren auf eine Gesamtkollektorfläche von 24 m2 nachgerüstet werden, um auch die Heizungsleistung solarthermisch zu unterstützen. Die beiden Sheddächer beziehen die vorgegebene Schrägstellung der Kollektorflächen in das architektonische Konzept mit ein.

Bilder 3-6, Fotograf: Jürgen Johannes